Mit digitaler Zivilcourage gegen Cyber-Mobbing

Mit digitaler Zivilcourage gegen Cyber-Mobbing

Das Internet ist ein großer, öffentlicher Raum. Jedoch ist auch dieser keinesfalls rechtsfrei. Gerade in Cyber-Mobbing verknüpfen sich mehrere Straftaten. Potentiell kann also jeder auf Facebook, Twitter oder Instagram Zeuge von z.B. Beleidigungen, übler Nachrede oder Verleumdung werden.

Betroffene von Cyber-Mobbing sind im Übrigen nicht nur Kinder und Jugendliche, wie man es vielleicht vermuten könnte. Auch Erwachsene werden immer häufiger zu Betroffenen – etwa durch den Kollegenkreis oder Ex-Partner.

Da sich trotz der möglichen rechtlichen Folgen Cyber-Mobbing immer mehr verbreitet, ist es umso wichtiger, sich mit den Opfern hinter den Bildschirmen zu solidarisieren.

„Eine Forsa-Umfrage ergab, dass Beleidigungen, Beschimpfungen und „Fake News“ bei nahezu allen Internetnutzern in Deutschland auf Ablehnung stoßen. Der Anteil derer, die angaben, sich mit den Opfern zu solidarisieren und diese zu unterstützen, fiel mit 59 Prozent deutlich geringer aus[1].“

Falls auch ihr Zeuge von Cyber-Mobbing, Hate Speech oder Fake News werdet, könnt ihr wie folgt aktiv werden:

  1. Öffentlich argumentieren: Verfasst einen Kommentar, schreibt einen Beitrag oder Tweet.
  2. Private Nachrichten: Schickt den Opfern direkt eine Nachricht und sorgt so dafür, dass sich diese verstanden fühlen.
  3. Folgen aufzeigen: Konfrontiert die Täter mit den möglichen Konsequenzen.
  4. Beiträge melden: Informiert einen Administrator oder Moderator, nutzt die „Melden“-Funktion.

Zuletzt sollte man sich mit den Motiven der Täter auseinandersetzen. Es ist klar, dass durch die (vermeintliche) Anonymität Hemmungen verloren gehen und sich somit über die Folgen für sich selbst als Verfasser von Beiträgen als auch für die der Opfer keine Gedanken gemacht werden.

Aus der Mobbingstudie[2] vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V. aus dem Jahr 2018 geht hervor, dass als mit Abstand häufigste Ursache von den Betroffenen Neid genannt wurde. Aber auch Auffälligkeiten der Erscheinung, Persönlichkeit, die starke Leistungsfähigkeit der Opfer oder die Äußerung unerwünschter Kritik.

Weitere Informationen zu den rechtlichen Folgen von Cyber-Mobbing findet ihr hier. Die Motive, Motivation und das Vorgehen der Täter bei Hate Speech werden auf der Seite des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg sehr ausführlich erklärt.

 

 

[1] https://www.halternerzeitung.de/nachrichten/safer-internet-day-mehr-zivilcourage-im-netz-1372813.html

[2] https://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/fileadmin/pdf/studien/mobbingstudie_erwachsene_2018.pdf